Earlshall hat seinen Namen vom Jagdschloss „The Erlishall“, das den Earls of Fife, Verwandten von König Robert de Bruce, gehörte. Sir William Bruce begann 1546 mit dem Bau der Burg. Die Burg wurde mit großen Fenstern anstelle schmaler Schlitzfenster gebaut, die der Verteidigung dienten. Zur Absicherung gegen bewaffnete Einfälle wurden an strategischen Stellen Musketenschlaufen und kleinere Fenster angebracht.

Sir William Bruce empfing Maria Stuart 1561 in Earlshall. Später besuchte auch Jakob VI. von Schottland, der spätere Jakob I. von England. Beide Monarchen wären vom Königspalast von Falkland aus geritten, um in Earlshall zu jagen.

Die Hochzeit von Alexander Bruce wurde am Granitkamin in der Großen Halle gefeiert. William und Agnes Lindsay waren für die bemalte Decke in der Long Gallery verantwortlich. Über die gesamte Länge des 50 Fuß langen Daches sind die Wappen europäischer Könige, schottischer Adelsfamilien und imaginärer Adliger gemalt. Der Baron saß direkt unter dem königlichen Wappen, wenn er seine Baronatsgerichte abhielt – ein Zeichen dafür, dass seine Rechtsgewalt direkt vom König ausging.

Sir Andrew the Bloody Bruce war der berüchtigtste Baron von Earlshall. Als Offizier der Dragoner von Claverhouse gewann er die Schlacht von Killecrackie und machte sich durch die brutale Niederschlagung der Covenanters einen Namen. Seine Schritte sollen bis heute auf der Wendeltreppe von Earlshall zu hören sein.

Die Linie von Bruce starb 1708 aus. Das Schloss wurde von Henderson of Fordell geerbt. Seine Familie verkaufte das Schloss 1824. Es wurden keine Wartungsarbeiten durchgeführt und es verfiel allmählich.

Robert Mackenzie aus Perth kaufte das Schloss im Jahr 1890 und beauftragte den jungen Robert Lorimer mit der Restaurierung. Lorimer galt später als Schottlands größter Architekt. Earlshall war eines seiner besten Werke.

Earlshall kommt dem Prinzip des „Z“-Plans am nächsten und verfügt über einen zentralen Block mit versetzten Türmen und einen romantischen und angenehmen Aspekt der Gärten. Das Schloss wurde in zwei Teilen gebaut, wobei Dummy Daws ein separates Gebäude bildeten. Der Zugang erfolgt durch das gewölbte Torhaus. Es gibt ein Tor zu einem Innenhof, der den Zugang zum Schloss ermöglicht.


GARDENS

An das Schloss angrenzend befinden sich prächtige, denkmalgeschützte, ummauerte Gärten, die von Robert Lorimer angelegt wurden, um das Schloss widerzuspiegeln und zu ergänzen. Alte Steinmauern bilden verschiedene „Räume“ oder „Gärten innerhalb eines Gartens“, die durch Eiben- und Stechpalmenhecken getrennt sind und den Formschnittrasen, den Obstgarten, die Rosenterrasse, die Bowlingbahn, den Eibenweg und den geheimen Garten umfassen. Der Formschnittrasen ist das bekannteste Merkmal von Earlshall und mittlerweile über 125 Jahre alt.

Westlich des Schlosses grenzt ein Haha die Parklandschaft ab. Wälder umgeben die Parklandschaft auf drei Seiten. Das Gelände erstreckt sich insgesamt über 34 Hektar.

Es stehen zusätzlich 19 Hektar Weideland zur Verfügung.